Bisher ist Googles
offenes Android-Betriebssystems nur auf
Smartphones populär. Nun will Google es auch auf den Fernseher
bringen...
In ein paar Monaten
sollen erste Fernseher und Set-Top-Boxen auf den Markt kommen, auf denen
eine angepasste Version von Android laufen wird. Dadurch erhält man
über den Fernseher Zugriff auf beliebige Web-Seiten, auf Wunsch auch im
Bild-im-Bild-Modus. Auch kann man sich zum Beispiel eine Fernsehsendung
ansehen und gleich danach Videos von Googles Online- Dienst YouTube oder
einer anderen Internet-Plattform aufrufen.
Technisch baut Google TV
auf dem Android-Betriebssystem auf. Webvideo läuft in Googles Browser
Chrome, auch das Format Flash, gegen das der Wettbewerber Apple ins Feld
zieht, wird unterstützt.
Kann der Internet-Konzern
seine Vision durchsetzen, wäre eine neue Art des Fernsehens, das mit
interaktiven Web-Angeboten gepaart ist, in Aussicht. So demonstrierte
die Basketball-Liga NBA bei der Google- Konferenz eine angepasste
Version ihrer Website, auf der Aufzeichnungen aktueller Spiele oder
Statistik-Ergebnisse auf den Fernseher kommen. Google-Manager kündigten
an, dass an neuen Fernbedienungen gearbeitet werde, die traditionelle
TV-Steuerung mit einer Computer-Tastatur verbinden.
Google betritt mit dem
Fernseh-Projekt allerdings auch ein Terrain, auf dem schon einige
gescheitert sind: Diverse große und kleine Unternehmen aus Computer- und
Elektronik-Branche haben es bisher nicht geschafft, das Internet auf
den Wohnzimmer-Fernsehern zu etablieren.
In Anbetracht der
Herausforderung versucht Google es nicht allein: Mit dem Chip-Giganten
Intel und dem Elektronik-Schwergewicht Sony holte sich Google zwei
gebrannte Kinder ins Boot. Sony wird Google TV ein seine
Bravia-Fernseher integrieren, Intel liefert Atom-Prozessoren.
Mit Spannung darf man nun
auf eine Antwort des Konkurrenten Apple warten, der bereits seit
mehreren Jahren die Box Apple TV anbietet. Über sie kann man Filme und
Videos aus Apples iTunes-Store oder von YouTube auf den Fernseher holen -
hat aber keinen vollen Zugriff auf das Internet. Bisher bezeichnete
Apple das im Vergleich etwa zum iPhone-Handy nur mäßig erfolgreiche
Gerät stets nur als "ein Hobby" und hielt sich bei seiner
Weiterentwicklung zurück